Fantasy ist für mich irgendwie ein kleiner Dschungel geworden. Hier findet man alles, von majestätischen Drachen über magische Portale bis zu schaurigen Schattenwesen. Aber ist es eigentlich noch so einfach, durch die ganzes Genres durchzublicken? Vor allem in kleineren Buchhandlungen, die nicht so viel Platz haben, steht Dark Fantasy oft neben Romantasy. Das eine Buch mit „Spicy“ gewürzt, das andere ohne – obwohl letztere irgendwie im (Dark)Romantasy Bereich selten geworden sind oder ich finde sie einfach nicht. Aber heutzutage verschwimmen die Grenzen ja oft. Viele Bücher tanzen auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig und lassen sich irgendwie gar nicht mehr so sauber einordnen, wenn wir nicht noch mehr Subgenres öffnen wollen. Damit wir uns in diesem Buch-Dschungel nicht verirren habe ich mal eine kleine Übersicht erstellt – getrennt nach Setting-Genres und inhaltlichen Kategorien.

Setting Genres

1. High Fantasy

Hier spielt die Handlung in einer komplett eigenen Welt – mit eigenen Völkern, Magiesystemen und Gesetzen. Oft geht’s episch zu: große Questen, Prophezeiungen, Gut-gegen-Böse.

• klassisches Beispiel: Der Herr der Ringe (was ich allerdings nie gelesen habe)
• Tipp aus meinem Bücherregal: „Lightbringer„-Serie von Brent Weeks. Band 1: Schwarzes Prisma
  oder auch „Die Gilde der schwarzen Magier“ von Trudi Canavan

2. Low Fantasy

Magische Elemente brechen in unsere reale Welt oder eine sehr ähnliche ein. Das Übernatürliche ist oft subtil oder wird nur von wenigen Figuren wahrgenommen.

• klassisches Beispiele: Harry Potter, Die Chroniken von Narnia (beide Reihen stehen gelesen im Regal)
• Tipp aus meinem Bücherregal: „Die Anderen„-Reihe von Anne Bishop: Band 1: In Blut geschrieben

3. Urban Fantasy

Magie lebt mitten unter uns – in modernen Städten mit U-Bahnen, Cafés und Smartphones. Magische Gesellschaften und das Alltägliche verschmelzen.

• bekanntes Beispiel: Die Chroniken der Unterwelt (Buch 1 gelesen und dann irgendwie wegen der Verfilmung davon abgekommen weiterzulesen)
• Tipp aus meinem Bücherregal: „Die Chroniken des Eisernen Druiden“ von Kevin Hearne: Band 1: Gehetzt

4. Historical Fantasy

Hier wird Geschichte mit Magie gewürzt: Feen, Zauberer oder Flüche in vergangenen Epochen.

• Beispiele: Jonathan Strange & Mr Norrell, His Dark Materials (hier musste ich googlen, weil mir einfach nix eingefallen ist.
• Tipp aus meinem Bücherregal: Ich glaube, ich habe sowas gar nicht.

5. Mythic Fantasy

Inspiriert von Mythen, Legenden und Volksmärchen – hier wimmelt es von alten Göttern, Fabelwesen und Schicksalsreisen.

• Beispiele: Percy Jackson (habe ich nie gelesen)
• Tipp aus meinem Bücherregal: Ich glaube, ich habe sowas gar nicht. Die Märchenadaptionen, die hier stehen, würde ich eher der Urban oder Low Fantasy zuordnen.

Inhaltliche Kategorien

1. Romantasy

Liebe trifft Magie: Herzklopfen und Zauberwesen gehen hier Hand in Hand. Romantasy kann jedes Setting haben – von High bis Urban Fantasy.

• Beispiele: Das Reich der sieben Höfe (High Fantasy), Twilight (Urban Fantasy)
• Aus meinem Bücherregal: Die größte Romantasy Reihe, die in meinem Bücherregal steht, ist die Karpatianer-Reihe von Christine Feehan.

2. Dark Fantasy

Hier wird’s düster: Monster, Schattenwesen, moralische Grauzonen. Die Geschichten sind oft ernst, brutal oder sogar unheimlich – Horror und Fantasy gehen hier oft Hand in Hand.

• klassisches Beispiel: The Witcher
• Tipp aus meinem Bücherregal: Ich gestehe, die stehen hier eigentlich noch ungelesen: „Nevernight“ oder auch „Die Chroniken von Peter Pan“

3. Dark Romantasy

Hier trifft düstere Stimmung auf leidenschaftliche Romanzen – oft voller Intrigen, verbotener Liebe und moralischer Zwiespalte. Kann in High Fantasy- oder Urban Fantasy-Settings spielen, aber immer mit einem Hauch (oder einer großen Portion) Dunkelheit. Aktuell oft mit Spicy gewürzt – explizite Liebes- oder Erotikszenen.

• Beispiele: Empire of Sins and Souls
• Tipp aus meinem Bücherregal: Hier habe ich auch gar nicht soviel. Frisch eingezogen ist: The Shadow between us

Fazit

Fantasy ist unglaublich vielseitig – manche Geschichten lassen sich leicht einordnen, andere mischen munter verschiedene Genres. Aber die Hauptsache ist doch, dass wir das richtige Buch für uns finden.