Es gibt Bücher, bei denen weiß man schon nach wenigen Seiten: Dieses Buch wird mich nicht mehr loslassen. So ging es mir mit „In Blut geschrieben“ von Anne Bishop, dem ersten Band der Anderswelt-Reihe. Eine Geschichte, die mit ihrer düsteren Atmosphäre und faszinierenden Welt sofort in ihren Bann zieht.
Stell dir eine Welt vor, in der Menschen nicht die dominante Spezies sind, sondern Gestaltwandler, Vampire und noch viel mächtigere Wesen – die „Anderen“. Eine Welt, in der du als Mensch niemals sicher sein kannst, und in der jeder Schritt gut überlegt sein muss. In dieser Welt lebt Meg Corbyn, eine junge Frau mit einer besonderen Gabe – sie kann Prophezeiungen sprechen. Doch der Preis dafür ist hoch.
Meg ist auf der Flucht und landet im Lakeside Courtyard. Dort wo Menschengesetz keine Gültigkeit hat und ein falsches Wort oder Schritt den Tod bedeuten kann. Hier trifft sie auf Simon Wolfgard, einen Gestaltwandler und Leiter des Courtyard, der sich mehr als einmal fragt, ob es wirklich eine gute Idee ist, Meg zu vertrauen. Doch zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte, aber tiefgreifende Bindung, die Dinge in den Gang setzen wird, die über Tod und Leben von so vielen entscheiden wird.
Was mich an diesem Buch so begeistert, ist die einzigartige Mischung aus Spannung, tiefgründigen Charakteren und einer faszinierenden Welt. Anne Bishop schafft es, die Welt der „Anderen“ und der Menschen mit so viel Detail zu erschaffen, dass man sich sofort in diese fremde Realität hineinversetzt fühlt. Die Welt ist gleichzeitig fremd und erschreckend real. Die sozialen Spannungen zwischen Menschen und Anderen spiegeln Themen wie Ausgrenzung, Vorurteile und Machtmissbrauch – aber ohne dabei belehrend zu wirken.
Und dann sind da die Figuren. Simon Wolfgard, der Anführer des Courtyard, ist rau, ungestüm, manchmal absolut überfordert mit menschlichen Gefühlen – aber seine Entwicklung zusammen mit Meg ist einfach großartig geschrieben. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, sondern eine vorsichtige Annäherung zweier Wesen aus völlig verschiedenen Welten.
Meg selbst ist eine ganz besondere Heldin. Sie ist unbeholfen, kennt sich in der Welt nicht aus und muss die einfachsten Dinge neu erlernen. Dabei wirkt sie aber nicht blöd, sondern man merkt schnell, dass ihre Wärter ihr jede Art von Selbstständigkeit abgesprochen haben. Meg ist oft überfordert von all den neuen Dingen, und dennoch steckt sie voller Mitgefühl, Stärke und einer ganz eigenen Weisheit. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.
„In Blut geschrieben“ ist der perfekte Einstieg in die Anderswelt-Reihe. Wenn du Geschichten liebst, die düster, aber auch voller Herz sind, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es hat mich von der ersten Seite an gepackt – und ich bin sicher, du wirst es genauso lieben.
Lieblingsbuch

Autorin: Anne Bishop
Titel: In Blut geschrieben
Verlag: Drachenmond Verlag
Reihe: Ein Roman über die Anderen – Band 1
ISBN 978-3-95991-611-0
Hallo liebe Isbel,
du hast mich mit dieser Buchvorstellung gerade extrem neugierig gemacht. Ich kannte die Geschichte bislang noch nicht. Insbesondere deine Worte betreffend der Umsetzung der Themen Ausgrenzung, Vorurteile und Machtmissbrauch haben meine Neugierde geschürt. Aber auch die Beschreibung der Charaktere verspricht eine richtig gute Dynamik.
Ich danke dir für diesen guten Einblick.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
ich kann dir die Reihe nur empfehlen. ich habe die in den letzten Monaten dreimal gelesen, weil ich einfach so gerne darin abtauche.
gruß Isbel
Hey Isbel,
ich habe eine Zeit lang recht viel Urban Fantasy gelesen und bin dann eher auf den Zug der High Fantasy aufgesprungen. Doch mit Reihen, wie Black Dagger und Midnight Breed kehre ich ganz gerne wieder in das Genre zurück, besonders da erstgenannte Reihe noch nicht beendet ist.
Deine Reihe habe ich noch nie irgendwo wahrgenommen, selbst beim Verlag nicht, wo ich hin und wieder mal stöbern gehe.
Aber ich muss dir zustimmen, es gibt Bücher bei denen merkt man sofort, dass es genau das Buch ist, welches man in diesem Moment gerade braucht und dass es einen wahrscheinlich nicht mehr loslassen wird. So geht es mir mit Heir of Fire, dem dritten Band von Throne of Glass. Diesen Band könnte ich immer und immer wieder lesen, obwohl die gesamte Reihe wahnsinnig toll ist.
Mir gefällt in deiner Rezi gut, dass du darauf eingehst, dass bestimmte Themen angesprochen werden, aber das Buch nicht wirklich belehrend wirkt. Denn wenn solche Themen aufkommen, dann finde ich es wertvoller, wenn man in die richtig Richtung verweist und die Leser am Ende aber von alleine diese Richtung finden.
Ich werde mir die Reihe mal vormerken, kann aber aktuell sagen, dass sie weit hinten anstehen muss, da mein SuB doch sehr hoch ist. 😁
Cheerio
RoXXie
Hallo RoXXie ,
die Reihe ist wirklich toll. Vorallem weil die Gestaltwandler anders sind als in anderen Büchern. Zumindest ich habe das noch nirgends anders gelesen. Hier verwandeln sich nicht Menschen in Tiere, sondern das Tier kann menschliche Gestalt annehmen. Und auch in menschlicher Gestalt sind sie mehr Raubtier und haben einen anderen Blick auf die Welt als die Menschen. Ich kann sie wirklich nur empfehlen.
Gruß Isbel
Ahoi Isbel,
das Buch habe ich über die Jahre immer mal wieder gesehen; da ich aber so Vampire & Co nicht so mag, nie dazu gegriffen – wie schön aber, dass dir das so gut gefallen hat ♥
Für die Aktion „Review Showcase“ habe ich im April Terra Ganova dabei; ein Abenteuerbuch, das mir richtig gut gefallen hat!
Liebe Grüße
Ronja von oceanloveR
Hallo Ronja,
die Vampire sind hier anders als in anderen Büchern, würde ich behaupten. Da ich aber keinem Spoilern möchte, erläutere ich das nicht näher.
Gruß
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