Es riecht nach frisch gemahlenem Kaffee, auf dem Tisch steht ein Stück Zitronentorte und ein Bücherregal lädt zum Schmökern ein – willkommen im Café Zuckerzeit. Mit „Books & Coffee – Das Beste liegt immer vor“ entführt uns Ella Lindberg in ein charmantes Café voller Hoffnungen und Träume. Ein Ort, an dem Freundschaften entstehen und man mehr über sich selbst lernt.
Ich habe mich mit der Autorin zu einem Interview verabredet, um über ihr neues Buch zu sprechen.

Was braucht man zum Glücklichsein? Freundinnen, Bücherliebe und ein Café, in dem sich die Welt ein wenig langsamer dreht …
Eine zauberhafter und warmherziger Wohlfühlroman um Liebe und Neuanfänge, Zusammenhalt und den Mut, für sein Glück alles zu riskieren
Seit Jahrzehnten ist das Café Zuckerzeit im romantischen Burgviertel von Nürnberg eine Institution, der die Inhaberin Marianne mit ihren sündhaft leckeren Kuchen und ihrer warmherzigen Art ihren besonderen Zauber verlieh. Doch nun ist Marianne verstorben, und für Lucy ist der Gedanke unerträglich, dass ihr Freund Sascha als Berater des Witwers das Traditionscafé an einen Immobilienhai verhökern will. Von einem Tag auf den anderen stürzt Lucy ihr ganzes Leben um und kauft das Zuckerzeit – ohne jedoch die geringste Ahnung vom Backen oder von Betriebswirtschaft zu haben. Wie gut, dass Kellnerin Clara genau zur rechten Zeit vor ihrer Tür auftaucht und bald alte und neue Stammkunden dem Café wieder Leben einhauchen. Doch was hat es mit dem charismatischen Ben auf sich, der einfach Bücher aus dem Bücherregal entwendet? Noch dazu will Sascha die Trennung nicht akzeptieren und hetzt Lucy ihre willensstarke Mutter auf den Hals. Bald sind Abrechnungen und morgendliche Backmarathons Lucys geringstes Problem … (Quelle: Knaur Verlag)
Liebe Ella, vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Dein neuestes Buch spielt in einem Café. Stell dir vor, wir sitzen in deinem Lieblingscafé. Was steht vor dir auf dem Tisch und wie riecht es hier?
Immer ein Cappuccino mit viel Schaum und immer ein Glas Wasser dazu, der Rest ist optional.
Gibt es ein Café, welches als Inspiration für dein Café Zuckerzeit diente?
Ich habe mir sehr viele Cafés angesehen, aber keins gefunden, das genau gepasst hat. Erst nachdem das Manuskript schon fertig war, bin ich auf ein Café gestoßen, das sehr ähnlich ist. Candy´s Café in Nürnberg, das hatte Zuckerzeitfeeling für mich.

Beim Lesen habe ich ständig Appetit bekommen. Erst auf die Cupcakes und dann auf die ganzen Kuchen, die du beschreibst. Vor allem die Zitronentorte würde ich ja zu gerne probieren. Backst du eigentlich selber gerne? Und was ist dein Lieblingskuchen?
Ich backe sehr gerne, wenn auch selten komplizierte Rezepte, weil ich so ungeduldig bin. Backen kann sehr beruhigend sein, wenn man aufgewühlt ist, weil alles so geordnet vonstattengeht.
Mein Lieblingskuchen ist ein amerikanischer Kürbiskuchen mit Frosting, den muss ich den ganzen Herbst über laufend backen.
Wie ist die Grundidee für die Geschichte entstanden? Gab es einen bestimmten Auslöser?
Ich rede mit vielen Menschen über Bücher, schon immer, ganz besonders viel mit meiner Cousine. Ich wollte meine Protagonisten gerne Diskussionen über Bücher führen lassen und irgendwie bin ich auf die Idee mit dem Buchclub gekommen.
Lucy, die Protagonistin, stürzt sich mit dem Café in etwas völlig Neues. Hast du selbst schon mal Hals über Kopf eine lebensverändernde Entscheidung getroffen?
Naja, ich bin mit 22 sehr überstürzt nach Köln gezogen, als ich in eine Schauspielschule aufgenommen worden bin. Ich hab am 25.7. die Zusage bekommen und das Semester hat im August gestartet, da hatte ich wenige Wochen, um alles zu regeln und umzuziehen. Obwohl ich die Ausbildung nicht beendet habe, habe ich das nie bereut, denn dort habe ich meinen Mann kennengelernt, ohne den ich meine wundervollen Kinder nicht hätte.

Lucy zweifelt manchmal, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Was hat dir beim Schreiben geholfen, diesen Gefühlsmix aus Angst und Hoffnung so greifbar zu machen?
Oh, man muss ja immerzu Entscheidungen im Leben treffen, meistens mit kleiner Reichweite, aber letztlich hat ja alles seine Auswirkungen. Also Angst davor, mich falsch zu entscheiden, habe ich oft gehabt. Zum Glück fügt sich ja letztendlich meistens alles zum Guten.
Viele träumen davon, etwas Neues zu beginnen, trauen sich aber nicht. Was würdest du jemandem raten, der wie Lucy einen großen Schritt wagen will?
Oh, das kann ich absolut nicht. Jede Situation ist anders. Manchmal ist die Angst ja auch hilfreich und hält einen von Dummheiten ab. Manchmal ist die Angst aber auch übertrieben und man sollte trotzdem mutig einen neunen Weg gehen. Pauschallösungen gibt es ja fürs Leben nicht.

In deinem Buch taucht auch ein Autor auf, der Folgendes sagt: „Es gibt bestimmte Regeln, nach denen Geschichten ablaufen. Die sind seit Tausenden von Jahren gleich und stehen nicht mehr zu Diskussion. Manche Autoren fühlen sich dadurch eingeschränkt, aber ich sehe das eigentlich andersherum. Erst wenn man das Handwerk beherrscht, ist man frei, etwas Neues zu schaffen. Alles andere ist Zufall.“
Würdest du die Aussage auch so unterschreiben?
Ja, definitiv. Man kann die Regeln brechen, wenn man sie kennt, aber man muss sie unbedingt beherrschen, sonst wird das Buch nichts. Schreiben ist ja auch ein Handwerk und man muss sehr viel geschrieben haben, bis man es draufhat. Neu-Autoren überschätzen sich leicht. Meinen ersten Romanentwurf würde niemand lesen wollen, glaub mir das.
Kannst du überall schreiben oder braucht du eine bestimmte Atmosphäre dafür?
Ich kann überall schreiben, aber am liebsten schreibe ich zuhause auf dem Sofa.
Wenn Leser nach der letzten Seite das Buch zuklappen, welches Gefühl/welche Botschaft sollen sie mit hinausnehmen, vielleicht sogar in ihr eigenes Lieblingscafé?
Ich hoffe, sie verspüren ein unbändiges Verlangen nach Kuchen und gehen mit einem lieben Menschen in ein kleines Café.
Also ich hatte auf jeden Fall während des Lesens Lust auf Kuchen und Süßkram. Schade, dass es ein solches Café nicht hier in Umgebung gibt. Vielen Dank für das Interview und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band der Reihe „Café Zuckerzeit“.
